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am 1. mai haben wir einen staat gegründet, ein klavier durch die demo geschoben und wasserwerfern lieder vorgesungen.
eine aktion der KURSK in zusammenarbeit mit der revolutionären jugend zürich, neue dringlichkeit, studierenden der zhdk und spontanen beteiligten.
FREIHEIT FÜR DIE VOLKSREPUBLIK AUSSERSIHL!
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Das Referendum über die Unabhängigkeit der Volksrepublik Aussersihl findet am 1. Mai 2015 um 15.00 auf dem Helvtiaplatz statt. Kommt vorbei und sagt es weiter!
https://www.facebook.com/volksrepublikaussersihl?fref=ts
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Am 1. Mai 2014 wurde auf dem Helvetiaplatz die Volksrepublik Aussersihl (VRAS) gegründet. Anschliessend gab es eine Diskussion über die Grundsätzte des neuen Staates und Ideen für eine zukünftige Verfassung wurden gesammelt. Dabei stiessen wir, die Aktivisten der VRAS, auf breites Intresse an diesem Projekt. Allerdings nicht nur von den Disskusionsteilnehmern, sondern auch von Seiten der Polizei.
Stadtrat Richard Wolff von der Alternativen Liste liess 2014 ein Rekord Polizeiaufgebot von über 1200 Polizisten aufmarschieren, um eine antikapitalistische Demo zu verhindern. Das gesamte Quartier Aussersihl wird jedes Jahr am 1. Mai militärisch abgeriegelt. Dabei kommen, neben mit Gummischrott und Tränengas bewaffneten Riotcops, auch einige Wasserwerfer, ein Militärhelikopter mit Wärmebildkameras und eine Drohne der Schweizerischen Luftwaffe zum Einsatz. Auch präventive Massenverhaftungen von Personen, welche sich am 1. Mai im Quartier aufhalten, gehören zu dieser Strategie. Wie am 1. Mai 2011 als über 500 Personen verhaftet wurden. Neben der offizielen Feier zum Tag der Arbeit, die längst mehr Folklore als politische Manifestation ist, darf es keine Demonstration an diesem symbolischen Tag geben. Schon gar nicht im Arbeiterquartier Aussersihl, was historisch Tradition hätte.
Die Bullen führen sich Jahr für Jahr am 1. Mai in Aussersihl wie eine feindliche Besatzungsmacht auf. Deswegen halten wir es für notwendig, dass sich die Volksrepublik Aussersihl für unabhängig erklärt. Damit machen wir Gebrauch vom Artikel 1 des UN-Sozialpaktes, welcher das Selbstbestimmungsrecht der Völker festschreibt.
Ein weiterer Grund, weswegen wir die Unabhängigkeit der VRAS anstreben, ist, dass unserer lebendiges und vielfältiges Quartier der Stadtaufwertung zum Opfer fallen soll. Aussersihl war schon immer ein Arbeiter- und Migrantenquartier, ein kultureller Schmelztigel. Ausserdem war das Quartier stets von Bedeutung für die Arbeiterbewegung. Bereits vor etwa 100 Jahren hielt Lenin im Volkshaus eine Rede und 1918 war es der Versammlungsort für die ArbeiterInnen im Generalstreik. Aussersihl ist bis heute ein von der Gegenkultur geprägter Kontrast zum überteuerten und leblosen Kreis 1. Doch dies soll sich nun ändern. Unser Quartier wird bereits aufgewertet, der Bau der Europaallee und der Abriss der Perla-Mode zeugen davon. Aussersihl soll ein Yuppie-Quartier werden mit teuren Lofts, statt günstigem Wohnraum. Die BewohnerInnen des Kreis 4 werden verdrängt, wenn sie nicht zu einer für die Vermieter profitablen Einkommensschicht gehören. Die Politik der Stadt Zürich wirkt tatkräftig dabei mit. Wenn wir dies nicht verhindern, wird es das Aussersihl, welches wir kennnen und lieben, bald nicht mehr geben. Deswegen ist es notwendig, dass sich die VRAS für unabhängig erklärt, damit wir das Schicksal unseres Quartiers selbst in die Hand nehmen können.
Deswegen fordern wir euch auf, am Unabhängigkeitsreferendum teilzunehmen und für die Souveränität der Volksrepublik Aussersihl zu stimmen. Unserer neuer Staat soll für die kulturelle Vielfalt von Aussersihl, günstigen Wohnraum und eine Alternative zum kapitalistischen System sorgen.
Freiheit für die Volksrepublik Aussersihl!